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Förderung

 

Förderer unserer SHG

Neben dem BPS, dessen Mitglied wir sind (siehe Start), werden wir durch folgende Institutionen gefördert:

  • die gesetzlichen Krankenkassen und deren Verbände in Bayern (RT)
  • das bayerische Sozialministerium für Familie, Arbeit und Soziales (ZBFS)

 

Vom Fluch und Segen der SHG-Förderung (eine persönliche Einschätzung)

Der bisherige Leiter unserer SHG sendete schon seit geraumer Zeit ein Abdankungssignal, das aber niemand aus der 25-köpfigen Gruppe hören wollte. Als sich abzeichnete, dass sich die SHG mangels Führung alsbald auflösen würde, erklärte ich mich bereit, die Leitung zu übernehmen. Damit wollte ich mich nicht nur für mein geschenktes zweites Leben bedanken, sondern es lag mir am Herzen anderen Betroffenen eine Hilfestellung in einer schweren Lebensphase geben zu können und Mut zu machen.

Ich konnte auf die Hilfe meines Vorgängers zählen und die meisten administrativen Vorgänge übernehmen. Von ihm lernte ich, dass eine SHG mit Hilfspersonenstatus in Bayern bezüglich der Förderung viele Ansprechpartner hat und sich aus folgenden Geldquellen speist:

  1. Einzelkostenerstattung durch den BPS
  2. Pauschalförderung durch den sog. „Runden Tisch“ (RT = gesetzl. Krankenkassen)
  3. Pauschale staatliche Förderung über das bayerisches Sozialministerium (ZBFS)
  4. Spenden (zweckgebunden aber variabel einsetzbar)

Hinzu kommen die „verlängerten Arme“ der o.a. Institutionen, als da sind die Selbsthilfe-Kontaktstelle der Diakonie für Niederbayern (zu 2.) und die Bayerische Krebsgesellschaft (BKG, zu 3.) bzw. die Landesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe Bayern (LAG, zu 3.), welche die hiesigen Antrags- und Überprüfungsfunktionen übernehmen. Insbesondere die Konstrukte um die BKG würden einen eigenen Artikel erforden und den Rahmen dieses Aufsatzes sprengen. Letztlich führte das zur Trennung von dieser Organisation und der Zusammenarbeit mit der LAG.

Das administrative Übergabeverfahren beschäftigte meinen Vorgänger und mich (trotz einschlägiger Vorkenntnisse) aufgrund der Komplexität dieser Förderungsstruktur über 4 Monate.

Bei der Durcharbeitung der drei Förderrichtlinien stellte sich heraus, dass es viele Leistungsüberschneidungen gibt und ich ständig ausloten muss, welche Ausgaben ich wo, in welcher Höhe und wann verbuchen kann. Am Ende des Jahres sind dann die Rechenschaftsberichte für die verschiedenen Zuständigkeiten nebst Kassenbuch und die Beantragung der Fördergelder für das Folgejahr zu fertigen, was einiges an Zeit benötigt. Lediglich die Spenden lassen der SHG einen gewissen Verwendungsspielraum (z.B. Ausrichtung einer Weihnachtsfeier).

Resümee: Grundsätzlich ist die Förderung von SHG zu begrüßen. Ohne sie wäre die Arbeit nur schwer zu realisieren. Deshalb bin ich dankbar dafür, dass es sie gibt. Betrachtet man aber das dazugehörige Regelwerk der Geldgeber, kann man verzweifeln. Wenn man bedenkt, dass es in unserem Fall um ca. € 1.500 im Jahr geht, widersprechen sich Aufwand und Ertrag diametral. M.E. geht damit der o.a. ursprüngliche Gedanke der SHG-Arbeit vor dem Hintergrund dieses Unwesens zum Teil unter, weil es Kapazitäten bindet, die sinnvoller bei der inhaltlichen Arbeit aufgehoben wären. Auch wenn dies nur eine Facette des Gesamtproblems ist, trägt sie jedoch dazu bei, dass sich die SHG-Bewegung auf dem Rückzug befindet und es immer schwieriger wird Nachwuchskräfte zu finden. Die Lösung kann daher nur in einer Vereinfachung des Systems liegen.

Ich würde mir wünschen, dass:

  1. unsere SHG in Sachen Förderung nur einen Ansprechpartner hat und
  2. die Bürokratie auf ein sinnvolles Maß reduziert wird.

Mir ist klar, dass sich die Situation je nach Konstruktion der SHG und auch innerhalb der Bundesländer unterschiedlich darstellt. Umso wichtiger wäre es, dass der BPS die Schirmherrschaft über die SHG-Förderung übernimmt, zumal er unser aller Basis ist.

Mit diesem Aufsatz will ich niemanden in Bedrängnis bringen. Vielmehr geht es mir darum aus Sicht eines Gruppenleiters die Merkwürdigkeiten anzusprechen, die sich aus der derzeitigen Förderungsstruktur von SHG ergeben. Ob es für diese Probleme eine Lösung geben kann, bleibt offen und sollte der sich daraus ergebenden Diskussion überlassen bleiben.

20. Juli 2019, Kurt Imhof, Leiter der Prostatakrebs SHG Deggendorf